Nach dem Zweitrunden-Aus von Rot Weiss Ahlen im Westfalenpokal bei Westfalenligist Westfalia Soest am vergangenen Donnerstag (22. August) machte Ahlens Trainer Björn Joppe seinen Torwart Luis Ackermann für das Ausscheiden verantwortlich. Ein fehlgeschlagener Abschlag des jungen Keepers führte zum spielentscheidenden 1:2-Gegentreffer.
"Luis Ackermann verliert dieses Spiel. Das hat uns 20.000 Euro gekostet.", polterte Joppe nach Abpfiff gegenüber der Lokalzeitung "Die Glocke". "Das ist der dritte Bock schon dieser Saison, es reicht bald." Durch das überraschende Aus im Verbandspokal fehlen dem Regionalliga-Absteiger gut 20.000 Euro in der Vereinskasse. Beim 2:2-Remis gegen den TuS Ennepetal am Sonntag (25. August) verbannte der Ahlener Trainer seine bisherige Nummer Eins zudem auf die Bank.
Am Abend des Ennepetal-Spiels entschuldigte sich der 45-Jährige für seine verbale Entgleisung. RWA veröffentlichte auf seinen sozialen Kanälen ein Statement seines Übungsleiters. Im veröffentlichten Post entschuldigte sich Joppe für die scharfe Kritik am eigenen Keeper:
"Jeder einzelne von uns muss sich und seine Leistung hinterfragen. Dies gilt natürlich auch für mich. Für meine Kritik an Luis Ackermann habe ich dabei den falschen Weg gewählt - Fehler die gemacht werden, müssen angesprochen und aufgearbeitet werden. Da muss man auch offen und ehrlich sagen, was einem stört. Kritik kann und muss auch mal hart in der Sache sein. - Aber, es war falsch, einen einzelnen Spieler öffentlich zu kritisieren."
Kritik müsse sein, aber "intern von Auge zu Auge. Wir alle wollen den gemeinsamen Erfolg und wollen, dass sich die Mannschaft und jeder Einzelne weiterentwickelt." Joppe werde das Gespräch mit Ackermann suchen und sei sich sicher, "dass wir das gemeinsam hinbekommen. Jetzt heißt es, nach vorne zu schauen und alles daran zu setzen, gemeinsam in der nächsten Woche drei Punkte zu holen", schloss Joppe seinen Brief ab.
Ähnlicher Vorgang bei Fürth-Coach Zorniger
Zuvor sorgte in der 2. Bundesliga ein ähnlicher Vorfall in ganz Deutschland für Schlagzeilen: Nach dem 1:1-Unentschieden der SpVgg Greuther Fürth gegen den SC Paderborn stellte Alexander Zorniger, Trainer der Fürther, seinen neuen Stammtorhüter Nahuel Noll an den Pranger, als ein grober Fehler für den Ausgleich der Ostwestfalen sorgte.
"Den Fehler sollte er nicht noch einmal machen, sonst kann sein Berater gern bei mir anrufen und fragen, warum er nicht mehr spielt", wütete Zorniger nach der Partie.
Am gleichen Tag wie Joppe entschuldigte sich Zorniger für seinen öffentlichen Wutausbruch per Videobotschaft. "Ich lag in der Wortwahl, in der Emotionalität und auch im Plenum total daneben", so der Zweitliga-Coach. "Mir sind die Emotionen total durchgegangen. Das war überhaupt nicht notwendig, da bin ich weit über das Maß hinausgegangen, das mir als Trainer zusteht. Dafür habe ich mich heute Morgen bei Nahuel entschuldigt."